Heute vor 125 Jahren verstarb in Dorpat (heute: Tartu) Katharina Henriette Luchsinger.
Katharina (auch: Catharina) Henriette kam am 3. Oktober 1839 in Reval zur Welt. Ihre Eltern hiessen Friedrich Wilhelm von Husen (29.12.1810 – 16.3.1866) und Katharina Gary (10.4.1812 in St. Petersburg – 2.11.1864).
Am 28. August 1862 heiratete Katharina Henriette in Reval (heute: Tallinn) den Konditor und Weinhändler Robert Albin Woldemar Luchsinger. Das Paar zog noch Dorpat, wo Robert die Luchsinger’sche Konditorei führte und die Familie entstand. Katharina und Robert waren die Eltern von:
Amalie (genannt Mali, *1863)
Louise (genannt Lisi, *1864)
Wilhelm Johann (genannt Willi, *1866)
Oskar (genannt Ossi, *1868)
Ella Helene (1870)
Axel (1874)
Olga (genannt Olli, 1871)
Harry Carl (1877) und
Alma Bertha (*1881).
Die zwei Geschwister Oskar und Olga (‚Ossi‘ und ‚Olli‘) starben im Kleinkindalter.
Zuerst lebte die Familie in der Johannisstrasse im Hause Firstoff, danach neben der Universität Tartu in der Jakobstrasse im Hause des Klavierbauers Wenzel.
Da Katharina tagsüber im Geschäft ihres Mannes arbeitete, führte ihre Schwester, Marie Timm den Haushalt. Marie war Witwe und kümmerte sich um die sieben Kinder, die Gesellen, Lehrlinge und Knechte. Zudem hatte die Familie auch eine Kindermagd.
Harry beschreibt seine Mutter als einen stillen, sanften, etwas schüchternen Menschen.
Im Hause Luchsinger gab es viele fröhliche Feste wie Tanzabende, Geburtstage, Sylvesterabende.
Kurz vor Weihnachten 1885 starb Robert Albin Woldemar Luchsinger 53-jährig und liess Katharina mit ihren Kindern und der Konditorei zurück.
Die Kinder hatten in der Konditorei mitgearbeitet. Willi lernte in Riga Konditor und trat nach dem Tod seines Vaters als Vertreter der dritten Generation ins Konditoreigeschäft ein.
Katharina Henriette starb am 28. Juli 1896 nach kurzer Krankheit – einer Lungenentzündung – in ihrem 57. Lebensjahr. Ihre Kinder waren dann zwischen 15 und 33 Jahre alt.
Katharina Henriettes Stief-Grossmutter war Charlotte von Husen, geborene von Wehren. Sie war das einzige weibliche Mitglied der grossen Gilde zu Reval. Als sie 1889 starb und am 1. Juli 1889 bestattet wurde, erschien in der Revaler Zeitung ein Nachruf.